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KGAL Research: Grüner Wasserstoff als Schlüsselelement für Klimaschutz und Energieunabhängigkeit
Im aktuellen Whitepaper „Green H2 Investments – from Buzz to Boom“ kommen KGAL, Aurora Energy, Fraunhofer ISE, Roland Berger und Watson Farley & Williams zum Schluss, dass der Aufbau einer grünen Wasserstoffwirtschaft mit Nachdruck vorangetrieben werden sollte. Während die weltweite Produktionskapazität für grünen Wasserstoff Ende 2022 gerade einmal sieben Gigawatt erreichen dürfte, werden 2030 bereits 850 Gigawatt benötigt, um die Pariser Klimaziele einhalten zu können. Gerade rechtzeitig nimmt jetzt der Ausbau der Produktion mit mehr als 500 geplanten H2-Projekten Fahrt auf – und bietet auch Sachwertinvestoren völlig neue Opportunitäten.
Nie zuvor wurde den Europäern die Bedeutung von Energiewende und Klimaschutz so drastisch vor Augen geführt, wie im Sommer 2022. Die vergangenen Monate waren geprägt von Jahrhundertdürre und Waldbränden auf der einen und Versorgungsengpässen und Preisschocks bei fossilen Rohstoffen auf der anderen Seite. „Der Ausbau regenerativer Energien aus Sonne, Wind und Wasser spielt eine zentrale Rolle für eine saubere und sichere Energieversorgung in Europa, grüner Strom allein führt aber nicht ans Ziel“, erklärt Michael Ebner, Geschäftsführer Sustainable Infrastructure der KGAL Investment Management. „Weite Teile der Wirtschaft – wie die Stahlindustrie oder der Transportsektor – benötigen andere Energieträger als Strom, etwa Wärme oder synthetische Kraftstoffe. Mittels Elektrolyse kann aus grünem Strom zunächst Wasserstoff hergestellt und anschließend in nahezu jeden benötigten Energieträger umgewandelt werden. Zudem ist Wasserstoff als Energiespeicher für die Zukunft essenziell.“ Grüner Wasserstoff hat daher das Potenzial, eine Schlüsselrolle bei der Dekarbonisierung von Wirtschaft und Gesellschaft und als Alternative für fossile Brennstoffe zu spielen. Doch wie und wann lässt sich dieses Potenzial realisieren?
Massenproduktion ist möglich
Das Whitepaper „Green H2 Investments – from Buzz to Boom“ gibt Antworten aus makroökonomischer, technologischer sowie regulatorischer Sicht und bezieht zudem die Perspektive von Investoren ein. Die Experten von Roland Berger betonen, dass Wasserstoffunternehmen inzwischen ausreichend kapitalisiert seien, um von der Kleinserien- zur Massenfertigung von Elektrolyseuren überzugehen. Roland Berger rechnet mit einer Versechsfachung der Elektrolyse-Kapazitäten bereits bis 2025. Die Wissenschaftler des Forschungsinstituts Fraunhofer ISE konstatieren, dass die Technologien zur Wasserstoffproduktion zügig Fortschritte machten. Sie halten Wasserstoff für den entscheidenden Faktor bei der Herstellung nachhaltiger, speicherbarer synthetischer Energieträger oder Chemikalien über den sogenannten Power-to-X-Weg.
Der Weg zur Wettbewerbsfähigkeit
Aktuell ist grüner Wasserstoff in der Herstellung sogar preiswerter als der noch dominante graue, umweltschädliche Wasserstoff aus Gas, wie Daten von Aurora Energy Research zeigen. Dies dürfte allerdings nur vorübergehend so bleiben, da laut den Aurora-Prognosen die Gaspreise wieder sinken werden. Dennoch erwarten die Experten, dass grüner Wasserstoff in einigen Jahren wettbewerbsfähig sein wird.
Bis die Wettbewerbsfähigkeit erreicht ist, braucht es europäische und nationale Förderung für grünen Wasserstoff. Die Rechtsexperten von Watson Farley & Williams (WFW) sehen in der neuen Erneuerbare-Energien-Richtlinie RED II der europäischen Kommission oder der Treibhausgasquote im deutschen Bundesimmissionsschutzgesetz wichtige Regelwerke, um die Nachfrage nach grünem Wasserstoff anzukurbeln. WFW erwartet einen positiven Dominoeffekt: Nach den ersten Schritten für einen europäischen Rechtsrahmen werden zahlreiche Länder nationale Wasserstoffstrategien entwickeln oder fortführen bis schließlich ein europäischer Wasserstoffmarkt entstehen wird.
Wasserstoff als zukünftige Investmentchance
Der zu erwartende Durchbruch beim grünen Wasserstoff eröffnet auch Investoren neue Chancen. „Die Lage ist vergleichbar mit dem Aufstieg der erneuerbaren Energien nach der Jahrtausendwende, an dem Sachwertinvestoren hervorragend partizipieren konnten“, erklärt Thomas Engelmann, Head of Energy Transition bei der KGAL. „Jetzt erwarten wir eine vergleichbare Entwicklung zunächst in den chancenorientierten Anlagebereichen der Opportunistischen und Value Add Investments, gefolgt in zwei bis drei Jahren von Core+. Wir denken, der Zeitpunkt für erste Engagements im Wasserstoffmarkt ist genau richtig.“
Einen detaillierten Überblick zu grünem Wasserstoff gibt das englischsprachige Whitepaper „Green H2 Investments – from Buzz to Boom“ auf 52 Seiten mit ausführlichem Zahlenmaterial, erklärenden Grafiken und fundierten Einschätzungen in folgenden Kapiteln:
Roland Berger: Green H2 Investments – Enabling clean energy and industry
Fraunhofer ISE: The technological framework for the production of green hydrogen and derived products
Aurora Energy Research: The economics of (green) hydrogen
Watson Farley & Williams: Short overview of the regulatory situation
KGAL: Green hydrogen opportunities for (impact) investors
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