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PtX-Entwicklungsfonds von KfW und KGAL fördert marokkanisches Wasserstoffprojekt mit 30 Millionen Euro

Der PtX-Entwicklungsfonds1 zur Förderung von Wasserstoffprojekten in Entwicklungs- und Schwellenländern hat seinen zweiten Zuschuss bewilligt. Damit ist zugleich die erste Bewerbungsrunde abgeschlossen. Hydrojeel (OCP-Gruppe) erhält 30 Millionen Euro für die Wasserstoffplattform Jorf, die sich in zentraler, küstennaher Lage des Königreichs Marokko befindet. Die zweite Bewerbungsrunde um Fördermittel wurde am 8. Januar gestartet und endet am 5. März 2025.
Die KGAL Investment Management GmbH & Co. KG, der von der KfW beauftragte Fondsmanager, hatte zuvor 98 Bewerbungen aus sieben Ländern eingehend geprüft. Der Vertrag mit Hydrojeel wurde am 12. Februar 2025 in Casablanca im Beisein von Robert Dölger, Botschafter der Bundesrepublik Deutschland im Königreich Marokko, Jochen Flasbarth, Staatssekretär im Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ; per Video), sowie Vertretern des KfW-Büros in Rabat und Führungskräften der KfW-Bankzentrale offiziell unterzeichnet.
Der vom BMZ initiierte und mit 270 Millionen Euro ausgestattete PtX-Entwicklungsfonds1 ist Teil der PtX-Plattform der KfW zur Förderung von Wasserstoffprojekten im globalen Süden. Er stellt der Wasserstoffplattform Jorf nicht rückzahlbare Fördermittel in Höhe von 30 Millionen Euro zur Verfügung. Dieses Projekt steht beispielhaft für die Ziele des PtX-Entwicklungsfonds, nämlich die Verringerung der Treibhausgasemissionen und den Übergang zu einer sauberen Energieerzeugung, um zum Erreichen der Klimaziele beizutragen. Das Wasserstoffprojekt wird auch die Abhängigkeit Marokkos von fossilen Energieträgern verringern. Weitere Skaleneffekte werden erwartet.
Projekt mit erheblicher lokaler Wirkung
Hydrojeel hat die Wasserstoffplattform Jorf im Auftrag der OCP-Gruppe entwickelt, zu deren Technologiepartnern OCP und Jesa (OCP/Worley JV) gehören. Im Industriepark Jorf am Hafen von Jorf-Eljadida sollen ab Ende 2026 jährlich 100.000 Tonnen grünes Ammoniak produziert werden. Das Projekt sieht eine jährliche Reduzierung von rund 300.000 Tonnen CO2-Äquivalenten vor.
Das Industrieprojekt wird auch die lokale Wirtschaft unterstützen, indem es Arbeitsplätze schafft, neue Wertschöpfungsketten entwickelt und eine technologische Zusammenarbeit mit lokalen Forschungs- und Bildungseinrichtungen initiiert. Die Nutzung von Wind- und Solarenergie in neu errichteten Anlagen ist zur Erzeugung von grünem Wasserstoff vorgesehen. Dieser soll schließlich in grünes Ammoniak zur Verwendung in der Düngemittelproduktion umgewandelt werden.
Die ehrgeizige Initiative von OCP hat sich zum Ziel gesetzt, die Produktion bis 2027 auf insgesamt eine Million Tonnen grünen Ammoniak und bis 2032 auf drei Millionen Tonnen zu steigern. In der Anfangsphase wird OCP die gesamte Produktion für die Gründüngerherstellung abnehmen. Dies wird Marokko in die Lage versetzen, seine Abhängigkeit von importiertem Gründünger zu verringern und den Übergang zu einer vollständig erneuerbaren Energiebasis für die heimische Düngemittelproduktion zu vollziehen.
„Die Wasserstoffplattform Jorf überzeugt durch ein solides Konzept eines erfahrenen Projektentwicklers. Hydrojeel wird modernste Methoden einsetzen, wodurch alle Risiken – von der Entwicklung bis zur Abnahme – erheblich minimiert sind“, erklärt Thomas Engelmann, Geschäftsführer des PtX-Entwicklungsfonds und Head of Energy Transition bei der KGAL.
„Das Team von Hydrojeel hat den sozialen und ökologischen Impact der Jorf Wasserstoffplattform in den Vordergrund gestellt, was uns überzeugt hat“, ergänzt Florian Ziegler, Principal Portfolio Manager der KfW.
„Der Zuschuss des PtX-Entwicklungsfonds ist eine Anerkennung für die Expertise von HydroJeel im Bereich grüner Wasserstofflösungen und ein bedeutender Schritt nach vorne auf unserem Weg. Das Projekt JH2P spiegelt unser Engagement wider, nachhaltige Energieanwendungen voranzutreiben. Gleichzeitig positionieren wir Marokko als regionalen Vorreiter bei grünen Wasserstofflösungen und spielen eine aktive Rolle bei der Energiewende“, so Amine Houssaim, CEO von HydroJeel und INNOVX.
Tiefgreifender sozial-ökologischer Wandel in der marokkanischen Industrie
Marokko unternimmt einen tiefgreifenden und umfassenden Übergang der Bergbau- und Düngemittelindustrie zu erneuerbaren Ressourcen und öffnet neue Wertschöpfungsketten für grünes Ammoniak auf der Basis von grünem Wasserstoff. Das Projekt Jorf trägt zur Energieunabhängigkeit bei und adressiert gleichzeitig einen kritischen Aspekt auf dem Weg des Landes zur Klimaneutralität. Darüber hinaus strebt Marokko an, das erste Land der Welt zu werden, das die vollständige Beschaffung von grünem Ammoniak übernimmt. Dies zeigt, wie lokale Geschäftsmodelle und Wertschöpfungsketten mit der Energiewende und dem sozial-ökologischen Wandel der Wirtschaft Hand in Hand gehen können.
Marokko gehört zu ausgewählten Ländern des PtX-Entwicklungsfonds
Marokko wurde aufgrund seiner idealen geografischen Bedingungen für erneuerbare Energien, seines Potenzials für die Produktion von grünem Wasserstoff und seiner ehrgeizigen und transparenten wirtschaftlichen Strategien für Wasserstoff für die PtX-Förderung ausgewählt. Das Land bietet erhebliche Chancen für die Etablierung grüner Wirtschaftssektoren und die Förderung der lokalen Wertschöpfung. Darüber hinaus stimmen die bestehenden Prioritäten der deutschen Zusammenarbeit gut mit den Zielen Marokkos überein, wodurch Synergien und komplementäre Chancen entstehen.
PtX-Entwicklungsfonds startet zweite Bewerbungsrunde
Die KGAL war beeindruckt von der großen Zahl der Interessenten im Rahmen der ersten Bewerbungsrunde, die zu Förderungen in Höhe von insgesamt 60 Millionen Euro führten. Aufbauend auf diesem Erfolg hat der PtX-Entwicklungsfonds am 8. Januar 2025 die zweite Bewerbungsrunde um Fördermittel gestartet. Interessierte können sich unter https://www.ptx-fund.com informieren und ihre Unterlagen einreichen.
[1] Power-to-X D&G GmbH mit Sitz in Frankfurt am Main
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